Chronik 1980 - 1999

1980 wurde zur Bewässerung der Erdbeerplantagen der LPG Pflanzenproduktion am Weißbach nach Bienstädt zu ein Stausee errichtet.

Zur Deckung des Wasserbedarfs der Gemeinde Witterda wurde vom Töttelstädter Wasserbassin eine Leitung nach Witterda verlegt.

1982 betrug die Einwohnerzahl von Töttelstädt am Jahresende 555.

1983 Die Gemeindeverwaltung beschließt den Ausbau der Sportanlage zu einem Kultur- und Jugendzentrum. Bis zum Herbst wurden ein Jugendzimmer, ein Kinoraum und eine Kegelbahn rohbaufertig. Im Ortsbereich wurden 110 Bäume angepflanzt.

1984 Ein Ereignis, welches unseren Einwohnern noch lange in unangenehmer Erinnerung bleiben wird ist ein Unwetter, das über unser Dorf hereinbrach. Anfang Juli war eine Hitzeperiode mit tagelangen extrem hohen Temperaturen. Am 11. Juli zeigte das Thermometer abends um 20:00 Uhr noch 32,0 Grad Wärme an. Kurz nach Mitternacht, um 00:15 Uhr des 12. Juli kam in wenigen Minuten ein Wirbelsturm auf, der unser Dorf sehr in Mitleidenschaft zog. Innerhalb von 3 Minuten, so lange tobte das Unwetter, waren 80 Prozent aller Häuser beschädigt. Am schlimmsten wurde die Kirche und ihre Umgebung betroffen. Der Kirchturm wurde abgehoben und weggeschleudert. Dabei wurde die Bushaltestelle zertrümmert. Die 130 Jahre alten Linden- und Kastanienbäume, die den Kirchhof säumten, wurden vernichtet. Einige Bäume wurden sogar entwurzelt. Auch die in der Allee stehenden Bäume, die auch über 100 Jahre alt sind, wurden stark beschädigt. Die Schäden an Gebäuden waren beträchtlich. Eine Scheune wurde zertrümmert, zwei Dachstühle wurden abgehoben und hinweggefegt. Die Aufräumungsarbeiten dauerten tagelang.

Kirche um 1980Kirche um 1980

1984 - Nach dem Wirbelsturm.1984 - Nach dem Wirbelsturm.

Kirchturm 1984Kirchturm 1984

Kirchturm 2004Kirchturm 2004

1986 In diesem Jahr wurde der durch den Wirbelsturm 1984 vernichtete Kirchturm neu erbaut. Dieser ist nicht mehr so hoch wie all seine Vorgänger, weil Geld und Baumaterial, vor allem Holz nicht so reichlich mehr zu beschaffen war. Auf dem Kirchhof wurden 20 Kastanienbäume gepflanzt.

1987 wurden nördlich vom Ort Vermessungsarbeiten zur Errichtung von Kleingartenanlagen ohne Einwilligung der Landeigentümer durchgeführt. Die Entschädigung der Eigentümer wurde erst mit der Wiedervereinigung möglich.

1988 wurde die alte Brücke am Friedhof über den Weißbach durch eine neue ersetzt.

1989 wurde auf Anordnung des Rates des Kreises Erfurt-Land mit dem Bau von drei Kleingartenanlagen begonnen. Die Eigentümer des Landes wurden dazu nicht befragt.

Mit einer Festsitzung wird der 40. Jahrestag der DDR begangen. Es ist die letzte politische Veranstaltung in der Gemeinde vor der Wiedervereinigung.

1991 In Folge der Wende in der DDR (9. November 1989) und der Wiedervereinigung Deutschlands (3. Oktober 1990) wurde am 26. April 1991 aus den LPGs Pflanzenproduktion und Tierproduktion sowie dem Mischfutterwerk die AGRO - Agrarprodukt- und Handel GmbH Töttelstädt gegründet.

1993 wurde von Bienstädt bis zum Töttelstädter Friedhof eine Abwasserleitung verlegt. Die in den Jahren 1934/35 gebaute Kanalisation musste teilweise erneuert werden. Auch die 1871 errichtete Leichenhalle entspricht nicht mehr den Anforderungen. Sie wurde abgerissen und an gleicher Stelle neu gebaut.

1994 wurde Töttelstädt am 12. Oktober zur Landeshauptstadt Erfurt eingemeindet.

1995 wurde mit der Erneuerung des Telefonnetzes begonnen. Der Wasserhochbehälter musste auch instand gesetzt werden.

1996 wurde mit Beginn der Herbstferien die Schule geschlossen. Die Schüler wurden auf Schulen im Stadtgebiet von Erfurt und in anderen Orten verteilt.

1997 wurde mit der Erneuerung der Hauptwasserleitung und der Hausanschlüsse vom Obertor bis zum Erfurter Tor begonnen. Die alte, seit 1914 bestehende Wasserleitung entsprach nicht mehr den Erfordernissen.

Erschließungsarbeiten für das neue Wohngebiet mit 45 geplanten Häusern an der Straße rechts nach Witterda mit den Straßen "Auf dem Sauenborn" und "Zum Windgraben".

1998 wurde das 1937 erbaute Gemeindebackhaus, zu DDR-Zeiten als Konsumverkaufsstelle genutzt, zum Bürgerhaus umgebaut. Die Räumlichkeiten stehen jetzt dem Ortschaftsrat, Vereinen und Bürgern zur Verfügung.

Am 2. September erfolgte der erste Spatenstich für das Wohngebiet "Am Sauenborn".

1. Dezember: Neuordnung der Hausnummern und Änderung von Straßennamen aufgrund von mehrfach vorkommenden Straßennamen im Stadtgebiet von Erfurt nach den Eingemeindungen von vielen Ortschaften.

1999 wurden "Am Sauenborn" 20 Neubauten errichtet. Auch innerhalb der Ortslage entstanden neue Wohnhäuser. Töttelstädt wurde an die Erdgasversorgung angeschlossen.

Zur Verbesserung des Mobilfunkverkehrs wurde am Erfurter Tor ein 26 Meter hoher Mast gesetzt. Eine provisorische Brücke wurde neben der Weißbachbrücke am Untertor gebaut.